Symptome nach Zeckenbiss

Zeckenbiss erkennen

In Deutschland wird die Zahl der Infektionen auf 80.000 pro Jahr (etwa 100/100.000 Einw.) geschätzt. Ob Zecken in Deutschland Borrelien in sich tragen und damit infektiös sind, ist regional sehr unterschiedlich. In Übertragungsgebieten (z.B. Hamburg) sind etwa 12 bis 18 Prozent aller Zecken infiziert.

Etwa 5 bis 25 Prozent der Bewohner ländlicher Regionen in Deutschland tragen Antikörper gegen Borrelien. Die Übertragungszeiten sind in Deutschland zwischen Mai-Oktober (Hauptübertragungszeit: Juli-August).

Auf Rötungen achten

"Erythema migrans" (Quelle: Bengtsson/Holm)

Bei einer Infektion kommt es in etwa 90 Prozent der Fälle nach einigen Tagen bis Wochen zu einer "wandernden", sich unregelmäßig ausdehnenden Rötung (Erythema migrans) an der Zeckenstichstelle, eine scharf abgegrenztes, sich flächig ausbreitendes Hautrötung, die im Zentrum oft eine Aufhellung aufweist. Diese Erscheinung verschwindet auch ohne Behandlung nach etwa 28 Tagen. Andere Zeichen der Erkrankung (z.B. eine Lymphschwellung am Ohr, frühe Neuroborreliose) sind möglich aber selten (2-5%).

Folgeerkrankungen

Meist schmerzhafte Hirnhaut- und Nervenentzündungen (Neuroborreliosen, u.a. mit einseitiger Gesichtslähmung: Fazialisparese), sehr selten auch länger anhaltende, chronische Verlaufsformen (Enzephalitis)

Herz-, Gelenk- oder Hauterkrankungen (Lyme-Karditis, Lyme-Arthritis, Acrodermatitis chronica atrophicans).

Menschen, die eine Infektion durchgemacht und Antikörper gegen Borrelien entwickelt haben, sind nicht vor einer Neuinfektion geschützt. Allerdings treten Neuinfektionen fast ausschließlich bei Personen auf, bei denen der Kontakt zum Erreger nur sehr kurz war, weil sie konsequent nach einem Erythema behandelt wurden, nicht dagegen bei Personen, bei denen sich der Erreger im Körper ausbreiten konnte.

Schwierig zu beurteilen ist ein so genanntes Post-Lyme-Syndrom, das sehr vielgestaltig ist, mit neurologischer, psychiatrischer oder rheumatischer Symptomatik, begleitet meist von intensivem Leidensdruck. Es entsteht als eine vermutlich nichtinfektiöse Folgeerscheinung einer vor mindestens einem Jahr durchgemachten Lyme-Borreliose.

Gegen die Borreliose gibt es keinen wirksamen Impfstoff. In Vorbereitung sind Impfstoffe, die gegen den Speichel der Zecke gerichtet sind. Damit werden zwei Ziele verfolgt: wegen Auslösung eines stärkeren Juckreizes wird nach der Impfung eine Zecke leichter bemerkt, zusätzlich wird die Übertragung durch Reaktion mit dem Zeckenspeichel behindert.

Nach einer Borrelieninfektion besteht die Möglichkeit einer antibiotischen Therapie. Bei konsequenter Therapie ist ein Weiterleben von Erregern im Körper extrem unwahrscheinlich.

Schwieriger Labortest

Eine aktive Borreliose mit Hilfe von Blutuntersuchungen bei neurologischen Erkrankungen sicher auszuschließen, ist nicht einfach. Der Nachweis einer Infektion mit sinnvollen Labormethoden (Serologie, PCR, Kultur) liegt beim Erythema migrans nur bei 50-70% und bei einer Neuroborreliose nur bei 10-30%.

Oft sind nur Hinweise darauf möglich, ob eine Infektion bestand, nicht aber, ob noch lebende Bakterien im Körper existieren, die einer Antibiotikatherapie zugänglich wären. Die Entscheidung, ob antibiotisch behandelt wird, richtet sich daher im Wesentlichen nach dem klinischen Befund, und in der Regel wird im Zweifel eine Behandlung durchgeführt.

Quelle: www.gesundes-reisen.de / MD Medicus

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