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Feuer im Kaminofen machen

Tipps zum Feuer machen

Richtig Feuer machen im Kaminofen - so brennt es richtig - by www.kaminofenratgeber.de
So brennt es schön: Sobald genügend Grundglut vorhanden ist, kann nichts mehr passieren. Schamottesteine und Scheiben müssen rußfrei bleiben.

Richtig Feuer machen im Kaminofen

Wer beim Anfeuern mit flüssigen Brandbeschleunigern wie etwa Spiritus nachilft, dem wird's schnell zu warm.

Wie mache ich's mir und den Meinen schön warm, wie bekomme ich mein Feuerchen an? Diese Frage bewegte schon den Neandertaler und neuerdings auch die vielen Kamin-Besitzer. Wer nicht bei den Pfadfindern war, nicht gerade aus ländlicher Gegend stammt oder so ein richtig hipper Großstadtmensch mit verkümmerten Lebenserhaltungstechniken ist, steht vor einer echten Aufgabe.

Eigentlich ist es ganz einfach. Doch man kann auch viel verkehrt machen. Dann stinkt es ziemlich lange ziemlich erbärmlich, und auch die Nachbarschaft wird auf die Probe gestellt. Und die aufkeimende Diskussion um die ernormen Feinstaubmengen, die mittlwerweile (2018) aus unzähligen privaten Schloten geblasen werden, sollte man nicht unnötig befeuern.

Am Anfang war das Feuer - erzeugt durch das Reiben von Holz auf Holz oder das Funkenschlagen mit Hilfe von Feuersteinen und Pyrit. Das war sehr mühsam, weswegen es hier nicht weiter behandelt werden soll. Immerhin hinterlassen solche Nummern aber einen bleibenden Eindruck bei Gästen des erhofften Kaminabends. Decken mitbringen lassen!

Nun hatten auch unsere Vorfahren schnell begriffen, dass es eine schlechte Idee ist, das Feuer ausgehen zu lassen und holten sich Feuer in der Nachbarhöhle. "Hasse mal mal Feuer?" soll der erste vollständige Satz gewesen sein, den die Steinzeitler im Rheinland unfallfrei hinbekommen haben.

Natürlich ist das Quatsch, und selbstverständlich benutzen wir Feuerzeuge oder Streichhölzer, aber keine flüssigen Brandbeschleiniger wie Spiritus oder sowas. So viel Bequemlichkeit ist erlaubt. Schwierig wird's ohnehin noch.

Wohlfühlabend am Kamin
Wohlfühlabend am Kamin "Schatz, komm' endlich, mir ist schon ganz heiß..."

Feuer anzünden im Kaminofen

Anzündhilfe aus Holzwolle
Anzündhilfe aus Holzwolle Holzwolle hat eine große Fläche und ist eine perfekte Anzündhilfe.

Drei Dinge braucht der Feuermann: Brennstoff, Sauerstoff und Hitze

Zu Beginn wird die Luftzufuhr ganz geöffnet: Der Sauerstoff lässt die ersten Flämmchen schön heiß werden. Das mag Brennholz gerne und es fängt Feuer.

Auf geht's: Einige kleine Weichholz-Scheite pyramidenförmig im Brennraum gegeneinander lehnen oder an die Wand stellen. Der Traditionalist wird nun darunter kleine Kienspäne oder Anzündholz entzünden. Die feinen Stäbchen hat er bereits beim Holzhacken angefertigt. Im Baumarkt gibt es klein gehacktes Anfeuerholz, meist aus Nadelholz.

Zum Anzünden niemals brennbare Flüssigkeiten verwenden. Es besteht Verpuffungsgefahr. Dann kommen die Jungs und Mädels mit den roten Autos, halten ihre C-Rohre in die gute Stube, sorgen endgültig für Ungemütlichkeit und der Nachbar wird sagen: "Hab' ich gewusst." Also Finger weg von Spriritus, Benzin oder sonstigen Brandbeschleunigern.

Auch Zeitungspapier ist untauglich: Erstens sind Farben drauf und drin (Druckerschwärze, Bindemittel, Formaldehyd, die wiederum Dioxine und Furane freisetzen) und zweitens rauschen die Ascheteilchen prima durch den Kamin. Und dann hat auch der Nachbar was davon.

Was aber immer geht und, zugegeben, auch ziemlich bequem ist, ist das Nachhelfen mit Grillanzündern, meist Brennpaste oder mit Paraffin-Wachs getränkte Würfel. Die brennen lange und sind heiß genug, um auch Holz zu entzünden.

Oder Holzwolle. Aus der Eigenwerbung: "251º - ist die erste Anzündhilfe aus 100 % naturreiner Holzwolle. Garantiert frei von jeglichen Zusätzen. Die feingehobelten Späne der Zündballen entflammen bereits bei 251º - und das ohne jegliche Zusatzstoffe."

Was auch prima abgeht, aber verboten ist und Papierasche aus dem Schornstein fliegen lässt: Papierschnitzel aus dem Akten-Schredder. Aber leider ist auch dort auch noch Druckerschwärze oder sowas drauf. Papier verbietet sich daher zur Verbrennung.

Scheiterhaufen-Methode

Scheiterhaufen-Methode.

Wir haben gute Erfahrungen mit der Scheiterhaufen-Methode gemacht: Holzbriketts und dünnes Scheitholz mit viel Raum für Flammen und Verbrennungsluft stapeln, darunter zum Beispiel zwei, drei kleine Grillanzünder oder Holzwolle. Luftklappe und, sofern vorhanden, Drosselpkalle im Kaminroh, ganz öffnen.

Wichtig sind nun Flammen, die vom Start weg für große Hitze sorgen und die kalte Luftsäule aus dem Kamin verdrängen. Ganz wichtig: Luftklappe solange voll (!) geöffnet lassen, bis sich reichlich Glut gebildet hat. Stapelt man zu eng, qualmt und stinkt es erbärmlich.

Anzündhilfe oben drauflegen

Es immer auch anders: Fachleute raten dazu, das Kaminfeuer von oben zu entzünden. Das Anzünden von oben führe zu einem schnellen Temperaturanstieg und zu einer gleichmäßigen und vollständigen Verbrennung. Das Holz sollte so geschichtet werden, dass die Holzstücke nach oben kleiner werden. Auf die oberste Schicht wird eine Anzündhilfe (Grillanzünder, Holzwolle oder sowas) gelegt. Darauf kommt gespaltenes Nadelholz (Kantenlänge maximal drei Zentimeter).

Feuer "löschen"? So geht's!

So wärmt es schön: viel Glut im Kaminofen. Das hier kann noch einige Zeit brennen, bis man die Luftzufuhr komplett öffnet, um es halbwegs sauber ausgehen zu lassen.

Feuer im #Kaminofen "löschen": Wie beim Anzünden, werden auch hierbei die meisten Fehler gemacht und Umwelt und Nachbarn unnötig belastet. Tipp: Glutreste einfach mit voll geöffneter Luftklappe abbrennen lassen. Keinesfalls die Luftzufuhr drosseln! Sonst qualmt und stinkt es stundenlang. Auch ausbrennen lassen, führt in der Endphase zu Qualm und Gestank.

Warum brennt Holz?

Was irgendwie nicht klappt: Anzünden mit Hilfe eines kleinen Gasbrenners. Die Tür muss aufbleiben, der Arm wird lahm, aber nix passiert. Gutes Feuer will eben Weile haben.
Echt schräg, und im Internet (wo sonst?) gefunden: Eine elektrische Anzündhilfe mit einer Art Lötkolbentechnik. Für Leute, die auch ihre Eier in einer Maschine köpfen lassen. Wir meinen: Finger weg!

Wieso brennt das überhaupt?

Holz besteht aus flüchtigen und festen Bestandteilen. Zuerst werden die - nicht sichtbaren - flüchtigen Bestandteile verbrannt. Durch die Hitze entsteht Gas, das irgendwo aus dem Scheit strömt und dort abgefackelt wird. Das sind die schönen, langen Flammen.

Wir, die wir alle gut im Chemieunterricht aufgepasst haben, kennen natürlich noch diesen Versuch: Ein kleines Holzstückchen wird im Glasröhrchen erhitzt. Das Gas wird abgeleitet und nebenan verbrannt. Im Zweiten Weltkrieg gab es Autos, die mit einem Holzvergaser auf diese Art betrieben wurden.

Durch die Gasverbrennung entsteht so viel Energie, dass auch die festen Bestandteile des Holzes in brennbare Gase aufgespaltet werden und mit dem Sauerstoff der Verbrennungsluft reagieren. Auf Deutsch: Es brennt.

Die Verbrennung in Zahlen

100 Grad: Restwasser verdampft, Risse bilden sich, das Holz wird schwarz
100 bis 300 Grad: Gase treten aus den Holzzellen aus, sie verbrennen mit langen, hellgelben Flammen
500 bis 800 Grad: Als Rest bleibt Glut aus Holzkohle.

Was brennt eigentlich wie?

Beim Birkenholz ist relativ viel Holzgas gespeichert. Es brennt mit einer schönen Flamme, hält danach aber die Glut nur kurz.
Beim Eichenholz ist die Vergaser-Phase kurz, es gibt kleine Flammen. Dafür hält die Glut sehr lange.
Beim Buchenholz halten sich Flamme und Glut die Waage. Deswegen ist es so beliebt.

Wenn's schön brennt, sollte der Luftregler so eingestellt werden, dass die Flammen halbwegs ruhig flackern. Zu helle, fast weiße und wild lodernde Flammen deuten darauf hin, dass die Luftzufuhr zu stark ist. Dann haut auch die schöne Wärme durch den Kamin ab.

Andererseits: Zu wenig Sauerstoff behindert die optimale Verbrennung. Also im Zweifelsfall lieber mehr Luft reinlassen. Besser ist das.
Merke: Nur über das Brennstoffvolumen werden die Flammen gesteuert.

Er zieht nicht richtig

Besonders zu Beginn gibt es oft Probleme, wenn der Schornstein nicht richtig ziehen will. Mögliche Ursachen:

1) Es steht noch eine kalte Luftsäule im Schornstein, diese muss erst durch die Hitze heraus gedrückt werden.
2) Es ist im Haus kälter als draußen.
4) Die Sonne hat den Kaminkopf stark erwärmt.
5) Nebel und/oder Feuchtigkeit drückt hinein.
6) Wind stört den Abzug.

Tipp: Wenn man in der Übergangszeit den Ofen anmachen will, es aber draußen wärmer als drinnen ist, fehlt der genügende Unterdruck durch den Temperaturunterschied. Lösung: Im Keller an der Kaminklappe ein kleines "Lockfeuer" entzünden. Das müsste reichen, um genügend Unterdruck zu erzeugen.

Beim Anzünden immer Weichholz (z.B. Fichte) nehmen. Innerhalb kürzester Zeit muss eine intensive Verbrennung mit maximaler Temperatur entstehen. Bei Hartholz dauert das alles viel länger. Die Folge: Scheibe, Schamotte und Schornstein werden mit Ruß zugesetzt. Wer sowas öfter "hinlegt", hat bald Glanzruß und eine dicke Teerschicht im Ofen, an der Scheibe und im Schlot.

Tipp: Verschieden starke Scheite produzieren: Dann hat man fürs Anzünden schmalere, die schnell Feuer fangen, und dickere zum Nachlegen im heißen Ofen.

Und: An kalten, eisigen oder feuchten Tagen das Kaminholz vor dem Verfeuern mindestens ein paar Tage in der Stube lagern. Kaltes Holz brennt nicht so gut. Außerdem ist die Restfeuchte dann weg.

Kaminofen: So muss das Feuer aussehen

Helle Flammen, saubere Scheiben und Wände
Helle Flammen, saubere Scheiben und Wände

Tipps gegen verrußte Scheiben

Verrußte Scheibe
Verrußte Scheibe Wenn die Tür- und Glasdichtungen marode sind, verrußen die Scheiben. Kalte Luft von außen kondensiert innen.

Hilfe, die Scheiben verrußen

Wenn die Scheiben schwarz werden, liegt das zum Beispiel an den Abgasen, die an der kalten Scheibe kondensieren. Ist die Dichtung nicht mehr dicht, zieht die Scheibe kühle Außenluft: Dort kondensiert die Luft, es rußt.

Andere Ursachen

Das Holz ist zu feucht. Es darf nicht über 20 Prozent Feuchtigkeit enthalten.

Die Scheite sind mit ihren Stirnseiten gegen die Scheibe gestapelt: Dort treten die heißesten Gase aus. Die Scheit-Enden also nie gegen die Scheibe richten. Und Holzscheite immer in den hinteren Brennraum legen.

Der Feuerraum ist für die Menge Holz einfach zu klein. TIPP: Keinen Kaminofen mit zu kleinem Brennraum kaufen. Es zahlt sich nicht aus. Und Finger weg von den ganz billigen Baumarkt-Öfen: Sie sind wegen des minderwertigen Materials in wenigen Jahren "hin".

Manche Kaminöfen haben eine komplizierte Luftregelung mit Primär- und Sekundärluftzufuhr: Unbedingt die Bedienungsanleitung beachten.

Kaminofen: Tipps gegen verrußte Scheiben

Was tun?

1) Das Brennholz sollte immer ganz hinten im Brennraum liegen.

2) Es sollte quer liegen: An den Stirnseiten treten meist die meisten Holzgase mit langer heller Flamme aus. Holz also quer nach hinten an die Rückwand legen. Niemals mit der Stirnseite zur Scheibe.

3) Nur trockenes Holz verfeuern.

In modernen Öfen werden Schwärzungen durch vorgeheizte Verbrennungsluft verhindert, die von innen an der Scheibe vorbeistreicht (Sekundärluft). Das funktioniert aber nur, wenn die Primärluft (kommt durch die Ascheschublade, wird meist mit dem Regler unter der Scheibe reguliert) gedrosselt oder ganz geschlossen wird. Die Primärluft sollte nur beim Anheizen ganz geöffnet sein.

Reinigung der Scheiben: Siehe Tipps

"Heizen mit Holz", Broschüre vom Umweltbundesamt


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