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Intelligente Kraftwerkstechnik für Energiewende

Intelligentes Kraftwerk wichtig für Energiewende

Berlin (SP) Eine intelligente Kraftwerkstechnik ist eine wesentliche Voraussetzung, die Energiewende zum Erfolg zu führen. So lautete der Tenor auf der heute (16. April) in Berlin durchgeführten Jahrestagung des Netzwerks Kraftwerkstechnik der EnergieAgentur.NRW in der NRW-Landesvertretung. Rund 170 Experten beteiligten sich unter dem Titel "Erneuerbare Energien, Kraftwerke der Zukunft und neue Speicher: Zuviel für die Netze?" an der Diskussion über die Bedeutung der Kraftwerke auf dem Weg in ein "post-fossiles" Zeitalter.

"NRW wird zu Recht als das deutsche, wenn nicht sogar das europäische Energieland Nr.1 bezeichnet. Aber: Nordrhein-Westfalen ist auch für den Großteil der deutschen Emissionen verantwortlich", erklärte der nordrhein-westfälische Klimaschutzminister Johannes Remmel als Schirmherr der Veranstaltung. "Daraus ergibt sich nicht nur eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz, sondern es besteht gleichzeitig auch großes Potenzial zur Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase", so Remmel.

Nordrhein-Westfalen kommt bei der Energiewende tatsächlich eine besondere Rolle zu: Zum Einen forciert es den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der Windenergie, und die Erhöhung des KWK-Anteils an der Stromerzeugung. Zum Anderen liegt NRW geographisch zwischen dem windstarken Norden und dem sonnenreichen Süden der Republik und wird deshalb als Transitland für Strom zunehmend Bedeutung gewinnen. Hinzu kommt, dass NRW als europaweit bedeutendstes Energieerzeugungsland über eine Vielzahl fossil basierter Kraftwerke verfügt, die zum einen die Versorgungssicherheit garantieren, aber zum anderen auch als politisches, wirtschaftliches und ökologisches "Auslaufmodell" gehandelt werden. "In diesem Spannungsfeld zwischen ökonomischen und politischen Interessen sowie technischen Notwendigkeiten ist der Dialog der Akteure eine notwendige Voraussetzung, um die Handlungsfähigkeit nicht zu verlieren", betonte Dr. Frank Michael Baumann, Geschäftsführer der gastgebenden EnergieAgentur.NRW und Manager des Clusters "EnergieRegion.NRW".

Genau diesen Dialog auf der Bühne der NRW-Landesvertretung pflegte mit Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Prof. Dr. Albert Moser, RWTH Aachen, Prof. Dr. Klaus Görner, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Felix Höffler, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln; Prof. Dr. Manfred Fischedick, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Dr. Dieter Steinkamp, RheinEnergie AG; Klaus Schulze-Langenhorst, SL Windenergie GmbH; Rainer Baake, Agora Energiewende; Heiko Schmitt, Currenta GmbH & Co. OHG; Ludger Meier, Amprion GmbH und Klaus-Dieter Rennert, Hitachi Power Europe GmbH eine namhafte Runde, die auch deutlich macht, wie viele unterschiedliche Disziplinen heute die Aufgabe Energieversorgung unter neuen Rahmenbedingungen stemmen müssen.

Der Umstieg auf Erneuerbare Energien bedeutet vor diesem Hintergrund nicht weniger als einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Energieversorgung. "Damit die Energiewende gelingen kann, ist ein umfangreicher Um- und Ausbau der Netze erforderlich" erläuterte Prof. Albert Moser von der RWTH Aachen in seinem Impulsreferat. "Und flexible Kraftwerke sind ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende", bestätigte Prof. Klaus Görner von der Universität Duisburg-Essen und ergänzte, dass "neben den wirtschaftlichen Herausforderungen die Energieversorgung noch umweltschonender werden, aber gleichzeitig zuverlässig und bezahlbar bleiben" muss. Trotz unterschiedlicher Bewertungen der technischen Herausforderungen waren sich die Experten in einem Punkt einig: Energie muss bezahlbar bleiben - für den Anbieter und den Kunden. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, wie notwendig der Hinweis von Prof. Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie ist, dass die Energiewende nämlich nicht nur eine technologische Anstrengung erfordert, sondern gleichermaßen auch eine politische und gesellschaftliche Herausforderung ist. "Gesellschaftliche Akzeptanz kann es nur dann geben, wenn die Bürgerinnen und Bürger schon sehr früh in die Planungsphase eingebunden werden und zunehmend selber aktiver Teil der Energiewende sind", so Fischedick.

Fazit: Das Forum mit Beiträgen renommierter Wissenschaftler und einer hochrangig besetzten Diskussionsrunde mit Stakeholdern der Energiebranche - moderiert durch den Journalisten Thomas Heyer - vermittelte einen Eindruck, wie die Elemente der Energiewende in der Praxis zusammenspielen müssen. Deutlich wurde auch, wie unterschiedlich die Branche die notwendigen Schritte zur Umsetzung der Energiewende je nach Blickwinkel bewertet. Die Diskussion zeigte, dass der Dialog fortgesetzt werden muss, das Netzwerk Kraftwerkstechnik NRW bietet hierfür eine geeignete Plattform.

Das Netzwerk Kraftwerkstechnik:

Das Netzwerk Kraftwerkstechnik der EnergieAgentur.NRW ist Anfang 2005 zur Koordination aller Akteure der Kraftwerkstechnik ins Leben gerufen worden. Ziel ist die sich wandelnde Energieversorgungsstruktur gemeinsam zu gestalten.

Das Netzwerk ist Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und eingebunden in die Struktur des Energie-Wirtschaftsclusters EnergieRegion.NRW mit einer Schnittstellenfunktion zum Forschungs-Cluster EnergieForschung.NRW. Hier werden die Aktivitäten der Akteure gebündelt und koordiniert sowie konkrete Projekte angestoßen. Gleichzeitig fungiert es als Beratungsgremium für die Landesregierung NRW. Kontakt: Margit Thomeczek, Lt. Netzwerk Kraftwerkstechnik NRW; 0209/1672810

Infos:

http://www.kraftwerkstechnik.nrw.de,
http://www.energieregion.nrw.de,
http://www.energieagentur.nrw.de

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